Lagunenroute - der zweite Traum?

Von der Isla Pescado starteten wir Richtung Bolivien. Schon der Rand des Salars brachte uns fast zur Verzweiflung. Übelstes Wellblech und wir kämpften uns Meter für Meter vorwärts. Nach 100 km erreichten wir San José und waren schon ziemlich fertig. Die Frau des Mechanikers, der uns Benzin verkaufte bot uns an ein Essen für uns zuzubereiten. Da sagte vor allem Frank nicht NEIN! Gestärkt ging die Fahrt dann leichter weiter und wir fanden einen tollen windgeschützten Übernachtungsplatz in einem alten Bahnhofsgebäude. Glücklich und zufrieden schliefen wir ein sehr früh ein. Da wussten wir noch nicht, was uns am nächsten Tag erwartet. Landschaftlich war es ein Traum auf 4000 bis 4900 m Höhe durch die fast 6000 m hohen Vulkane zu fahren, aber wir durften den Blick kaum von der Wegstrecke lösen. Eine Sekunde nicht aufgepasst und schon kam der nächste spitze Felsbrocken, das nächste Schlagloch oder man hing im Sandfeld fest. Dazwischen wurden wir und die Motorräder immer wieder durchs Wellblech durchgerüttelt. Mein Motorrad musste mehrfach aufgehoben werden da es irgendwie nicht dass machte, was ich wollte.  Unser Ziel - die Geysire - erreichten wir an diesem Tag nicht mehr, aber zumindest eine Hausruine spendete uns Windschutz in der eisigen Nacht. So arbeiteten wir uns Lagune für Lagune am nächsten Tag weiter und nutzten die vielen Pausen, die Landschaft und die Flamingos zu betrachten. Surrealistisch, wie in einem Gemälde von Dali zog die Landschaft an uns vorbei. Zum Glück wurde die Piste ab den Thermen - die wir ganz alleine für uns genießen durften - besser, so dass wir doch unerwartet San Pedro de Atacama vor Sonnenuntergang erreichten. Die Wärme und Zivilisation hat uns wieder. Hier fanden wir einen netten Camping mit netten Leuten und die Motorräder hatten dringend Pflege notwendig. Eigentlich wollten wir nach 2 Tagen weiterfahren, aber es werden jetzt wohl doch 4 Tage, ehe es nach Argentinien Richtung Mendoza  weitergeht.