Leider blieb der Wind uns treu und so entschieden wir uns schweren Herzens direkt nach Calafate zu fahren. Der Umweg durch den Nationalpark Torres del Paine musste ausfallen. Leider stellte sich diese Entscheidung als falsch herraus. 100 km vor Calafate hatte ich einen Platten - in the middle of nowhere! Frank also los Richtung Calafate und ich baute mir aus Koffer und Gepäck einen Windschutz.
Zum Glück kamen nach 2 h Lydia und Tom vorbei, die mir Unterschlupf in ihrem Auto boten und ich konnte mich wieder aufwärmen. Gemeinsam warteten wir dann sehnsüchtig auf Frank, der es dann auch kurz vor Dunkelheit schaffte. Calafate erreichten wir aber erst am nächsten Tag und wir hatten das Gefühl, endlich wieder im Sommer angekommen zu sein.
Weiter ging es nach El Chaltén. Der Fitz Roy zeigte sich von seiner schönsten Seite und wir unternahmen eine tolle Wanderung mit Moni und Jürgen. Fast wäre Frank in die Laguna Capri gesprungen, wenn nicht so viele Leute unterwegs gewesen wären, aber so pudelrüh..... ging nicht.
Also, statt wie geplant ein paar Tage auszuruhen, schnell weiter. Jürgen und Moni fuhren schon vor und Frank und ich trödelten zu lange in El Chaltén. An der Ruta 40 kamen uns schon die ersten Autos völlig vermatscht entgegen und wir befürchteten schon schlimmes.
Hatten wir nicht schon auf dem Hinweg gesehen, dass diese Strecke nur trocken zu befahren ist? Hatten wir nicht alle anderen Motorradfahrer davor gewarnt, diese 30 km lange Baustelle nur bei Sonnenschein in Angriff zu nehmen? Ja, hatten wir - und - wir versuchten es trotzdem - und - wir scheiterten kläglich.
Aber wie so oft gestaltete sich der Abend am Straßenrand mit Hermann, Gisela, Ernst und Sonja (die Probleme mit einem Unimog hatten) als sehr nett. Der Grill lief schon als wir zurückkamen und einen Wein hatten wir auch dabei. Was braucht man mehr - außer vielleicht Wasser, um den ganzen Matsch wieder abzuwaschen.
Am nächsten Tag dann durch die abgetrocknete Baustelle und prompt war mein Vorderreifen wieder platt. Glück muss der Mensch haben und ich bekam Hilfe von weiteren Mopedfahrern. Carlos aus Sao Paulo hatte sogar einen neuen Schlauch für meinVorderrad und so war der Schaden schnell repariert.
Mit Zwischenstopp auf der Hazienda wo wir nur noch die Reste des Asados vom Vorabend abbekamen ging es weiter Richtung Chile. In Baja Charcaroles wurden wir aber wieder gestoppt. Die Tankstelle hatte zwar Benzin, aber leider konnte die Pumpe ohne Strom nicht arbeiten. 3 Columbianer auf Transalp und F800GS verkürzten uns die Wartezeit und ein Lomo sprang auch noch für uns beide heraus. Gestärkt konnten wir die letzten 80 km zum Lago Posada in Angriff nehmen. Dort fanden wir ein traumhaftes Plätzchen zum campen am See und Frank stürzte sich sogar in die Fluten. Am nächsten Tag ging es über den Paso Raballo nach Chile. Die Carretera Austral wartet!